Robbinäres im Open-Source-Blog-Netzwerk

Geschrieben von Steffen Schultz keine Kommentare
Kategorisiert in : News Schlüsselwörter : OpenSource, Weblog

Seit diesem Wochenende ist das Robbinär-Blog Mitglied im Open-Source-Blog-Netzwerk, kurz OSBN. Das Projekt von Valentin Steinwandter, der auch selbst ein Blog betreibt, strebt die Vernetzung vor allem kleinerer Weblogs an, ohne dabei die Selbstständigkeit der einzelnen Blogs zu beeinflussen. Hauptthema ist hierbei das Stichwort "Open Source", wie bereits der Name verrät. Welch vielfältige Bereiche dieser Oberbegriff dabei abdeckt, lässt sich im inzwischen stark gewachsenen Blog-Pool des Netzwerks anschaulich nachlesen. Da gibt es klassische Magazin-Blogs, die tagesaktuell das Neueste an quelloffener Hard- und Software zu Tage fördern. Aber ebenso finden sich kleine, sehr spezielle Blogs wie auch dieses, die nur wenige Artikel pro Monat verfassen, dadurch aber nicht minder interessant sind. Alle Beiträge werden auf der Startseite in einem Newsticker zusammengeführt, der sich auch als RSS-Feed abonnieren lässt. Über 80 Weblogs machen bereits mit und jedes Einzelne trägt zum Wachstum des Netzwerkes bei. Ein Forum ist der Treffpunkt für alle beteiligten Blogger, solche, die es noch werden wollen oder Besucher, die einfach generell am Netzwerk interessiert sind.

Auch oder gerade weil mein zunächst als Dotclear-Spielerei gestartetes Weblog hin und wieder speziellere, meist für blinde Nutzer relevante Computerthemen aufgreift, hoffe ich, meinen bescheidenen Teil zum Gelingen des Open-Source-Blog-Netzwerks beizutragen. Persönlich habe ich schon viele, interessante Infos aus dem Netzwerk bekommen.

Von WordPress zu Dotclear - mal hypothetisch gesehen

Geschrieben von Steffen Schultz keine Kommentare
Kategorisiert in : Software Schlüsselwörter : Dotclear, MySQL, OpenSource, PHP, Weblog, WordPress

Es gibt mal wieder eine neue WordPress-Version, die natürlich noch toller, noch sicherer und noch moppeliger ist als ihre Vorgänger. Wem es ebenso wie mir Bauchweh bereitet, durch das neue, automatische Update-Feature fremden Menschen Zugriff auf den eigenen Webspace zu erlauben, kann entweder auf die eher umständliche Methode zurückgreifen, diese Updates auszuschalten oder wird vielleicht über einen Umstieg auf eine andere Blogsoftware nachdenken, zumal es noch genug andere Gründe gibt, diesem Web-2.0-Moloch den Rücken zu kehren. Vor allem für kleine Blogs gibt es genügend schlankere Alternativen mit ähnlichen Grundfunktionen, wie man an diesem Blog sieht, das auf der Software Dotclear basiert. Also stelle ich mir doch mal ganz hypothetisch die Frage, ob ich mein bestehendes WordPress-Blog auf Dotclear portieren könnte.

Die faule Ausrede: Nein, könnte ich nicht.
Aber wenn ich Zeit und viel Langeweile hätte, wäre ein Umzug durchaus möglich. Es ist aber zu bedenken, dass allein die Speicherung der Blogeinträge und Seiten bei Dotclear etwas anders funktioniert als bei WordPress. Während WordPress offenbar alle Einträge ohne HTML-Zeilenumbrüche in der Datenbank ablegt und diese erst beim Parsen ins Design einfügt, speichert Dotclear schon beim Erstellen eines Beitrags sämtliche Textformatierungen in der Datenbank. Das führt dann unter Umständen dazu, dass nach dem Importieren eines WordPress-Backups erst mal sämtliche Zeilenumbrüche und Absätze kaputt sind. Hier ist dann entweder sehr viel Handarbeit gefragt oder man macht sich die Mühe, schon in den MySQL-Tabellen oder, falls das alternative Import-Plugin für WordPress-Daten verwendet wird, in der XML-Datei die Zeilenumbrüche entsprechend als XHTML umzuwandeln. (Edit: Es gibt offenbar einen Inhaltsfilter beim Wordpress-Import, dessen Zuverlässigkeit habe ich jedoch noch nicht getestet.) Auch die Organisation von Kategorien ist bei Dotclear anders; so ist standardmäßig nur eine Kategorie pro Beitrag erlaubt und man muss stattdessen mit Tags arbeiten, um einen Beitrag unter mehreren Stichworten abzulegen. Ein weiteres Problem sind Blog-interne Links, die sich bei einem Umzug auch ändern können. Wohl dem, der sich für solche Probleme mittels einer .htaccess-Datei weitgehend Abhilfe schaffen kann. Alles in allem ist also sehr viel Nacharbeit erforderlich, damit nach dem Umzug alle bisherigen Einträge wieder korrekt angezeigt werden.
Bequemer dürfte es sein, das alte Blog bestehen zu lassen, ohne dabei aber WordPress als Software-Leiche installiert zu haben. Für diesen Fall gibt es das Kommandozeilen-Werkzeug "Wget", welches das Herunterladen kompletter Webseiten erlaubt, um sie lokal als statische HTML-Seiten zu speichern. Auf diese Weise lässt sich ein komplettes Blog für die Ewigkeit archivieren, ohne dabei auf WordPress angewiesen zu sein. Wie genau dies funktioniert, soll an anderer Stelle beschrieben werden, sofern ich mir die Mühe eines Umzugs tatsächlich machen werde.

Nächstes Problem: Plugins!
Mit 277 verfügbaren Plugins (Stand 26.10.2013) ist die Auswahl bei Dotclear eher übersichtlich. Schaue ich aber mal, welche meiner installierten WordPress-Plugins für Dotclear relevant und verfügbar sind bzw. durch andere Methoden ersetzt werden können.

  • 2 Click Social Media Buttons:
    Dieses Plugin ist nicht für Dotclear verfügbar, man müsste zunächst also zu Lasten des Datenschutzes auf normale Social-Media-Buttons zurückgreifen, sich selbst ein solches Plugin schreiben oder seinen treuen Lesern empfehlen, die Verlinkung von Blogeinträgen doch selbst zu übernehmen, was bei näherer Betrachtung gar nicht so schwer ist. ;)
  • Admin Renamer Extended, Umbenennung des Admin-Accounts in WordPress:
    Ist für Dotclear nicht relevant, da sich der Admin-Benutzername jederzeit ändern lässt bzw. schon bei der Ersteinrichtung keinen Standardwert bekommt.
  • Anti-Spam-Plugins:
    Dotclear ist mit einem Akismet-Plugin sowie diversen Blacklist-Plugins ausgestattet, hier ist die Umstellung also kein Problem. Leider gibt es kein Datenschutz-konformes Anti-Spam-Plugin wie etwa "Antispam Bee".
  • Intypo, korrekte Umwandlung typografischer Zeichen:
    Tatsächlich gibt es auch für Dotclear ein ähnliches Plugin, welches allerdings auf französische Benutzer zugeschnitten ist. Da Dotclear aber die Einträge als reines XHTML speichern kann, lassen sich beispielsweise korrekte Anführungszeichen auch von Hand setzen.
  • Statistik-Plugins:
    Gibt es derzeit nur als Google- oder Piwik-Anbindung, jedoch nichts Übersichtliches, was nur die wichtigsten Dinge über die Besucher des Blogs verrät. Statistik-Freaks und Suchmaschinen-Manipulierer greifen aber wahrscheinlich ohnehin auf ganz andere Kaliber zurück.
  • URL Insert, stellt die Blog-URL als Shortcode bereit:
    Ist in Dotclear nicht notwendig, sofern man nicht mit anderen URL's als in der Form index.php/Beitrag arbeitet. Blog-interne Links lassen sich also auch als relative Pfadangabe setzen und man muss nicht jedes Mal die komplette Beitrags-URL angeben.
  • WPaudio:
    Dieses Plugin stellt einen Audio-Player zur Verfügung, der die Dateien mittels einer gewöhnlichen Verlinkung abspielen kann und damit für Screen-Reader-Nutzer besser zu bedienen ist. Etwas Ähnliches gibt es abgesehen vom integrierten Flash-Player für Dotclear nicht, doch WPaudio lässt sich relativ einfach auch außerhalb von WordPress betreiben.
  • Veröffentlichen bei Twitter:
    Da die verfügbaren Dotclear-Plugins reichlich alt aussehen und mit den neuesten Änderungen in der Twitter-API wahrscheinlich nicht funktionieren dürften, habe ich mir für die Twitter-Anbindung auch schon für dieses Blog ein externes Script gebastelt, welches den RSS-Feed des Blogs ausliest und an Twitter sendet. Trägt man dieses Script als Dienst in das in Dotclear integrierte Ping-Plugin ein, lässt sich schon beim Veröffentlichen eines neuen Beitrags ein Tweet absetzen. Mehr dazu in einem späteren Beitrag.

Es sieht also gar nicht so übel aus, was die Plugins angeht. Auch sonst lässt sich die Funktionalität von WordPress durchaus ersetzen. Nicht alles ist so komfortabel wie bei WordPress, aber zu Gunsten von mehr (relativer) Sicherheit, eines weniger zugemüllten Webspaces und weniger Funktionen, auf die man sowieso verzichten könnte, würde sich ein Umzug theoretisch lohnen. Jedoch würde ich die alten Inhalte niemals importieren, sondern sie als statisches HTML-Archiv belassen und stattdessen das Blog einem echten Relaunch unterziehen. Das alte Blog wäre dann wie ein Foto-Album, das man sich jederzeit anschauen kann und auch für die Suchmaschinen so bleibt, wie es bis zuletzt war.
Aber... ist ja alles erst mal nur hypothetisch gedacht. :)

Artikel-Feed (RSS) dieser Tag