Auf meinem System mit Windows 10 Home ergab sich schon seit Längerem das Problem, dass sich nach Eingabe eines Suchbegriffes in die Cortana-Suche die angezeigten Ergebnisse teilweise nicht mehr öffnen ließen. Was zunächst nur einige Anwendungen betraf, steigerte sich in den letzten Tagen zu einem echten Ärgernis, da ich so gut wie nichts mehr mit der Suche im Startmenü anfangen konnte und deshalb meinen Desktop wie in alten Zeiten mit allerlei Verknüpfungen bestücken musste, um nicht umständlich jede Anwendung zu Fuß im Startmenü herauszusuchen. Selbst eine längere Recherche brachte mich hier nicht weiter. Die üblichen Vorgehensweisen bei Problemen mit der Suchfunktion, also Neuerstellung des Such-Index, Durchlaufen der Problembehandlung usw., brachten keinen Erfolg. Erst gestern fand ich dann die richtige Lösung.
Um die Cortana-Suche wieder zu reparieren genügt es, den Ordner "Microsoft.Windows.Cortana_cw5n1h2txyewy" im Verzeichnis "C:\Users\<Benutzername>\AppData\Local\Packages" zu löschen oder umzubenennen. Da die Cortana-App dauerhaft auf dieses Verzeichnis zugreift, ist dies in der laufenden Sitzung aber nicht so ohne Weiteres möglich. Wer nicht die Möglichkeit hat, mit einem Linux-Live-System auf die Festplatte zuzugreifen, kann auch ein zweites Administrator-Konto einrichten. Hierzu öffnet man die Einstellungs-App, klickt auf Konten, dort auf "Familie & weitere Kontakte". Ein Klick auf die Schaltfläche "Diesem PC eine andere Person hinzufügen" öffnet den Assistenten zum Anlegen eines neuen Benutzers. Möchte man kein weiteres Microsoft-Konto einrichten, klickt man zunächst auf "Ich kenne die Anmeldeinformationen für diese Person nicht", anschließend auf "Benutzer ohne Microsoft-Konto hinzufügen" (Windows war auch schon mal unkomplizierter). Nach der Einrichtung des Kontos muss dieses abschließend noch in der Einstellungs-App auf Administratorzugriff umgestellt werden.
Wichtig: Vor dem Anmelden ins andere Konto muss das erste Konto abgemeldet werden, nicht einfach nur den Benutzer wechseln. Dies würde die Sitzung nicht beenden, und der Ordner ließe sich auch vom zweiten Konto aus nicht löschen. Ist das zweite Konto eingeloggt, sollten zunächst einige Ordner-Einstellungen angepasst werden, damit der entsprechende Ordner im anderen Benutzerprofil auch sichtbar ist. Alternativ lässt sich dies auch mit einem anderen Dateimanager bewerkstelligen. Die notwendigen Berechtigungen weist Windows nach einer Bestätigungsabfrage von selbst dem zweiten Konto zu, sobald man auf das Profilverzeichnis des ersten Kontos zugreift. Nach dem Löschen des Ordners "Microsoft.Windows.Cortana_cw5n1h2txyewy" loggt man sich wieder aus, und meldet sich mit dem normalen Konto an. Cortana erstellt den gelöschten Ordner neu und sollte wieder ordnungsgemäß funktionieren.
Bis zur Version 4.4 bot der Screenreader Google TalkBack die Möglichkeit, Telefonnummer bzw. Kontaktname eines Anrufers vorlesen zu lassen. Ab TalkBack Version 5 verschwand diese Option allerdings aus den Einstellungen, was bei einigen Nutzern offensichtlich für Verwirrung sorgt. Da ich auf meinem Smartphone kaum Anrufe empfange, ist mir die fehlende Ansage der Anrufer-ID zunächst gar nicht aufgefallen. Tatsächlich scheint es so zu sein, dass es keine Option zur Ansage der Anrufer-ID mehr gibt - weder in den TalkBack-Einstellungen, noch in den allgemeinen Zugänglichkeits-Einstellungen oder gar auf der Seite "Ton und Benachrichtigungen".
Des Rätsels Lösung ist am Ende zwar logisch, aber fand sich erst nach einigem Herumsuchen. Grund für den Wegfall der Option sind die ab Android 6 (Marshmallow) verwendeten App-Berechtigungen. Sofern eine App das neue Berechtigungssystem unterstützt, kann für sie jedes angeforderte Zugriffsrecht individuell konfiguriert werden. Hierzu tippt man auf Apps -> Einstellung -> Apps (auf Samsung-Geräten eventuell etwas anders), und wählt die gewünschte App aus, also in diesem Fall TalkBack antippen. Auf der App-Infoseite den Menüpunkt Berechtigungen antippen, der standardmäßig den Wert "Keine Berechtigungen gewährt" anzeigen sollte. TalkBack kann hier der Zugriff auf das Telefon erlaubt werden, was dann auch die Ansage des Anrufers wieder möglich macht.
Nutzer älterer Android-Versionen dürften hier allerdings im Nachteil sein, da sich bis Android 5.1 (Lollipop) die Berechtigungen nicht so individuell konfigurieren lassen. Leider fehlt mir ein Testgerät, um die dortigen Einstellungsmöglichkeiten nachzuprüfen.
Für Linux-Nutzer sind sie längst ein alter Hut, seit Windows 10 lassen sie sich nun auch unter Microsofts Betriebssystem nutzen. Virtuelle Desktops bringen Ordnung in das Fensterchaos, wenn selbst ein großer HD-Bildschirm zu klein ist, um noch die Übersicht zu behalten. Doch nicht nur für Bildschirmnutzer können virtuelle Arbeitsoberflächen nützlich sein, auch mit der Tastatur lassen sich auf diese Weise viele Programmfenster bequem organisieren. Ein Praxisbeispiel gefällig?
Bekanntlich stelle ich für meine Radiosendungen die Software selbst zusammen, und nutze keine überteuerten Streaming-Komplettlösungen. Was die Software einerseits zwar sehr preisgünstig macht, kann andererseits jedoch für weniger Nutzungskomfort und einen Wust an Programmen und Programmfenstern sorgen. Musik, Jingles, Werbung, Show-Recorder, Streamer, Browser; für jede Aufgabe muss ein eigenes Programm her, und wenigstens die Hälfte davon bringt ein eigenes Fenster mit. Als Tastaturnutzer gerät man da mal schnell ins Schleudern, wenn zwischen all diesen Programmen während einer Sendung umgeschaltet werden muss. Nutzer des Screen-Readers JAWS konnten sich bislang mit der in den Bildschirmleser integrierten Fensterliste behelfen, um gezielt die richtige Anwendung herauszusuchen. Neuerdings gibt es eine ähnliche Fensterliste aber auch als Windows-Feature. Sie ist mittels der Tastenkombination Windows+TAB erreichbar, und enthält ebenfalls eine Liste aller aktiven Programmfenster. Nicht enthalten sind solche Programme, die ihr Fenster über ein Infobereichssymbol minimiert haben, bzw. überhaupt keine Programmoberfläche mitbringen. Die Liste dieser Anwendungen lässt sich stattdessen wie üblich mit der Tastenkombination Windows+B aufrufen.
Zurück zur Liste der aktiven Anwendungen. Darüber kann die gewünschte Anwendung nämlich nicht nur aufgerufen werden, sondern lässt sich über das Kontextmenü auch beliebig auf dem aktuellen Desktop andocken oder auf einen anderen Desktop verschieben, sofern ein solcher angelegt wurde. Ein Druck auf TAB wechselt zwischen der Anwendungsliste und der Liste der virtuellen Desktops. Die Schaltfläche "Neuer Desktop" erstellt einen weiteren Desktop. Auf diese Weise lassen sich sämtliche geöffneten Programmfenster beliebig gruppieren. Anwendungen, die während einer Live-Sendung nur untergeordnete Bedeutung haben, wie etwa Recorder und Streamer, verschwinden also einfach aus dem Navigationsbereich.
Damit die Fenster tatsächlich bei der Tastaturnavigation verschwunden bleiben, sollten unter Einstellungen -> System -> Multitasking noch einige Werte geprüft werden:
- In der Taskleiste Fenster anzeigen, die geöffnet sind auf: Nur auf dem aktuell verwendeten Desktop
- Beim Drücken von ALT+TAB Fenster anzeigen, die geöffnet sind auf: Nur auf dem aktuell verwendeten Desktop
und schon herrscht Ordnung im Fenstergewirr. Mittels ALT+TAB bzw. Windows+TAB tauchen nur noch die Programme des aktuellen Desktops auf. Um schneller auf einen anderen Desktop zu gelangen, drückt man die Tastenkombination STRG+Windows+Pfeil links oder rechts. Danach sind die Programmfenster des zweiten Desktops wieder erreichbar, währenddessen die der anderen Desktops ausgeblendet bleiben.
Wenn man einen eigenen Server betreibt, ist natürlich auch das Wissen über die Zuverlässigkeit sehr wichtig. Um über Ausfälle benachrichtigt zu werden, nutze ich den Dienst Uptime Robot und bin damit sehr zufrieden. Bereits in der Gratis-Variante lassen sich Features nutzen, die man anderswo nur gegen Geld bekommen würde. Es lassen sich bis zu 50 Monitore anlegen, die dann alle 5 Minuten geprüft werden. Fällt einer der Monitore aus, wird eine Benachrichtigung an die zuvor hinterlegten Alert-Kontakte gesendet. Hierbei können E-Mails, Twitter-Direktnachrichten, SMS oder Pushbenachrichtigungen auf Smartphones und Tablets gesendet werden. Gegen einen geringen Aufpreis lässt sich das Prüfintervall auch auf bis zu eine Minute herabsetzen.
Uptimerobot bietet zahlreiche Möglichkeiten, den Status eines Dienstes oder ganzer Server zu überwachen, darunter HTTP- und Ping-Abfragen sowie Keyword-Alerts. Vor allem die Keyword-Alerts sind nützlich, um den Status bestimmter Dienste oder Webseiten zu prüfen. Hier geht es nicht so sehr darum, ob ein Server ausfällt, sondern ob sich der Status eines laufenden Prozesses ändert. Ein Anwendungsfall hierfür ist die Überwachung eines Streaming-Servers auf Source-Verbindungen hin, also ob jemand auf diesem Server sendet oder nicht. Um einen solchen Monitor einzurichten, geht man wie folgt vor:
- Im Dashboard auf "Add new monitor" klicken.
- "Friendly name": Ein Name für den Monitor, z. B. Sendestream.
- "URL (or IP)": Die Adresse zum Streaming-Server inklusive Port. Soll ein Icecast-Server überwacht werden, auf welchem mehrere Mountpoints laufen, empfiehlt es sich, den Mountpoint an die URL anzuhängen, z. B.: http://server:Port/status.xsl?mount=/Mountname.mp3. Auf diese Weise wird nur dieser eine Mountpoint berücksichtigt.
- "Keyword": Hier wird ein Schlüsselwort eingetragen, auf das der Robot anspringen soll. Es muss eine Zeichenkette sein, welche nur dann auf der Webseite zu sehen ist, wenn der Stream aktiv ist oder inaktiv, je nachdem, welches Ziel man verfolgt. Beispiele für Icecast wären "Currently playing" oder "Stream started". Letzteres empfiehlt sich dann, wenn der Icecast-Mountpoint eine Fallback-Datei angegeben hat, da bei solchen Mountpoints auch dann noch "Currently playing" als leerer Wert angezeigt wird, wenn niemand darauf sendet.
- "Alert when": Hier wählt man aus, wann der Robot eine Benachrichtigung senden soll - Schlüsselwort existiert oder existiert nicht. Im Icecast-Beispiel ist die Schaltfläche "Keyword Exists" am sinnvollsten.
- Nun noch die Alert-Kontakte anhaken und den Monitor speichern.
Ist der Streaming-Server online, aber kein Sende-Client verbunden, erfolgt zeitnah eine Benachrichtigung und es kann schnell eingegriffen werden, um den Sendebetrieb wieder aufzunehmen.
Viele Unix-Tools gibt es bekanntlich beim Projekt GnuWin32 auch in einer Variante für die Windows-Kommandozeile, darunter der Downloader Wget oder das Vergleichswerkzeug Diff. Die bei Sourceforge angebotenen Setup-Pakete haben allerdings den Nachteil, dass während der Installation keine Umgebungsvariablen gesetzt werden. Soll heißen, man muss den Pfad zum gewünschten Werkzeug jedes Mal händisch eingeben, was auf die Dauer ziemlich nervtötend ist. Dieses Problem ist jedoch relativ einfach zu beseitigen:
- Im Suchfeld des Startmenüs "Umgebungsvariablen" eingeben und den ersten Treffer bestätigen. Alternativ erreicht man den sich öffnenden Einstellungsdialog auch mit einem Rechtsklick auf das Computer-Symbol (Win+Pause) -> Eigenschaften -> Erweiterte Systemeinstellungen -> Registerkarte Erweitert -> Schaltfläche "Umgebungsvariablen...".
- In der Liste der Systemvariablen sollte ein Eintrag namens "Path" vorhanden sein. Diesen auswählen und auf die Schaltfläche "Bearbeiten" klicken.
- Im Eingabefeld "Wert der Variable" wird nun einfach der Ordnerpfad zu den GnuWin32-Programmen eingetragen, indem der Cursor an das Ende der bestehenden Pfade positioniert und der Ordnerpfad mit einem Semikolon getrennt hinzugefügt wird. Die Zeile sollte dann in etwa so aussehen:
%SystemRoot%\system32;%SystemRoot%;[...];C:\Program Files (x86)\GnuWin32\bin\
Je nach System kann der Pfad abweichen, daher hier nur gekürzt dargestellt.
- Die Änderungen mit Klick auf OK bestätigen.
Jetzt sollte es möglich sein, in der Eingabeaufforderung jedes gewünschte Tool ohne vorangestellten Pfad aufzurufen. Ist die Eingabeaufforderung bereits geöffnet, muss der Interpreter zunächst beendet und neu aufgerufen werden.
Die oben genannten Schritte funktionieren übrigens auch bei anderen Werkzeugen wie etwa Python oder PHP, es muss lediglich der Programmpfad angepasst werden.
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