Microsoft hat mit Version 1803 das neueste Update seines Betriebssystems Windows 10 veröffentlicht und verteilt es bereits jetzt über Windows Update, wenn die Suche manuell angestoßen wird. Die automatische Verteilung an alle Nutzer soll am 8. Mai beginnen. Neben neuen Funktionen, wie der Zeitleiste oder Verbesserungen im Edge-Browser, gibt es auch Detailverbesserungen, so zum Beispiel im Bereich Sound. Aber Vorsicht, es lauern auch unangenehme Überraschungen.
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Ein Zugriff auf SMB-v1-Netzwerkfreigaben ist nicht mehr möglich: Bei wem diese Fehlermeldung auf dem Bildschirm erscheint, der ist vermutlich Opfer einer von Microsoft veranlassten Sicherheitsmaßnahme für das Betriebssystem Windows 10 geworden. Seit dem Fall-Creators-Update (Version 1709) wurde die Unterstützung für das noch aus den 1980er Jahren stammende SMB-v1-Protokoll, welches Netzwerkfreigaben verwaltet und mittlerweile in der dritten Version vorliegt, für Neuinstallationen entfernt. Bestehende Systeme sind, sofern sie SMB v1 noch nutzen, eigentlich nicht von dieser Maßnahme betroffen. Lediglich auf Systemen, auf denen Client und Server nicht aktiv zum Einsatz kommen, werden diese nach einer Frist von 15 Tagen deinstalliert. Dies kann aber auch dazu führen, dass selten genutzte Freigaben plötzlich nicht mehr erreichbar sind. Die Funktionen lassen sich jedoch wieder nachrüsten.
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Auf meinem System mit Windows 10 Home ergab sich schon seit Längerem das Problem, dass sich nach Eingabe eines Suchbegriffes in die Cortana-Suche die angezeigten Ergebnisse teilweise nicht mehr öffnen ließen. Was zunächst nur einige Anwendungen betraf, steigerte sich in den letzten Tagen zu einem echten Ärgernis, da ich so gut wie nichts mehr mit der Suche im Startmenü anfangen konnte und deshalb meinen Desktop wie in alten Zeiten mit allerlei Verknüpfungen bestücken musste, um nicht umständlich jede Anwendung zu Fuß im Startmenü herauszusuchen. Selbst eine längere Recherche brachte mich hier nicht weiter. Die üblichen Vorgehensweisen bei Problemen mit der Suchfunktion, also Neuerstellung des Such-Index, Durchlaufen der Problembehandlung usw., brachten keinen Erfolg. Erst gestern fand ich dann die richtige Lösung.
Um die Cortana-Suche wieder zu reparieren genügt es, den Ordner "Microsoft.Windows.Cortana_cw5n1h2txyewy" im Verzeichnis "C:\Users\<Benutzername>\AppData\Local\Packages" zu löschen oder umzubenennen. Da die Cortana-App dauerhaft auf dieses Verzeichnis zugreift, ist dies in der laufenden Sitzung aber nicht so ohne Weiteres möglich. Wer nicht die Möglichkeit hat, mit einem Linux-Live-System auf die Festplatte zuzugreifen, kann auch ein zweites Administrator-Konto einrichten. Hierzu öffnet man die Einstellungs-App, klickt auf Konten, dort auf "Familie & weitere Kontakte". Ein Klick auf die Schaltfläche "Diesem PC eine andere Person hinzufügen" öffnet den Assistenten zum Anlegen eines neuen Benutzers. Möchte man kein weiteres Microsoft-Konto einrichten, klickt man zunächst auf "Ich kenne die Anmeldeinformationen für diese Person nicht", anschließend auf "Benutzer ohne Microsoft-Konto hinzufügen" (Windows war auch schon mal unkomplizierter). Nach der Einrichtung des Kontos muss dieses abschließend noch in der Einstellungs-App auf Administratorzugriff umgestellt werden.
Wichtig: Vor dem Anmelden ins andere Konto muss das erste Konto abgemeldet werden, nicht einfach nur den Benutzer wechseln. Dies würde die Sitzung nicht beenden, und der Ordner ließe sich auch vom zweiten Konto aus nicht löschen. Ist das zweite Konto eingeloggt, sollten zunächst einige Ordner-Einstellungen angepasst werden, damit der entsprechende Ordner im anderen Benutzerprofil auch sichtbar ist. Alternativ lässt sich dies auch mit einem anderen Dateimanager bewerkstelligen. Die notwendigen Berechtigungen weist Windows nach einer Bestätigungsabfrage von selbst dem zweiten Konto zu, sobald man auf das Profilverzeichnis des ersten Kontos zugreift. Nach dem Löschen des Ordners "Microsoft.Windows.Cortana_cw5n1h2txyewy" loggt man sich wieder aus, und meldet sich mit dem normalen Konto an. Cortana erstellt den gelöschten Ordner neu und sollte wieder ordnungsgemäß funktionieren.
GW Micro, Entwickler des Screen-Readers Window-Eyes, stellt seinen alternativen Skype-Client GWConnect ein. Laut der sehr kurzfristigen Ankündigung ist der Grund hierfür allerdings bei Microsoft zu suchen. Der Support für das SkypeKit, auf welchem GWConnect basierte, lief am 31. Juli aus und ab dem 04. August wird es nicht mehr möglich sein, sich mit SkypeKit-Anwendungen im Skype-Netzwerk anzumelden. Daher wird also auch GWConnect nicht mehr funktionsfähig sein. Jeder, der GWConnect werbefrei nutzen wollte und noch laufende Abos für diese Software besitzt, erhält eine der Restlaufzeit entsprechende Rückerstattung.
GWConnect war der Versuch, einen auf Screen-Reader-Nutzer optimierten Zugang zu Skype zu schaffen, da, so die Entwickler, sich der originale Skype-Client oftmals dramatisch verändert, sodass Anpassungen für Screen-Reader ebenso oft verändert werden müssten, um wieder mit Skype arbeiten zu können. Was für frühere Versionen des Clients vielleicht noch zutreffend war, lässt sich mittlerweile jedoch nicht mehr bestätigen. Zumindest auf aktuellen Windows-Versionen und entsprechend aktueller Zugangs-Software ist Skype mittlerweile seit einigen Hauptversionen auf einem Stand, der sich guten Gewissens als zugänglich bezeichnen lassen kann. Der freie und quelloffene Screen-Reader NVDA ist beispielsweise in der Lage, Skype beinahe vollumfänglich zugänglich zu machen. Ebenso gab es schon länger keine großen Veränderungen mehr im Interface, abgesehen von den nun häufiger auftretenden Werbe-Einblendungen in Chats und Konferenzen.
Wer dennoch nach alternativen Skype-Zugängen sucht, wird es leider immer schwerer haben. Durch den Wegfall des SkypeKits verbleibt nur noch eine API, die aber keinen alternativen Client ermöglicht, sondern nur bestimmte Skype-Funktionen ansprechen kann. So ist es beispielsweise erlaubt, Skype-Kontakte mit Multi-Messengern wie Miranda IM bzw. dessen Fork Miranda NG zu verwalten, die eigentliche Steuerung erfolgt aber weiterhin über einen parallel installierten Originalclient.
Einige blinde Nutzer behelfen sich noch mit der Installation eines älteren Skype-Clients wie etwa der Version 3.8, die noch etwas weniger umfangreich ist als die aktuelle Version. Falls nicht sogar bereits geschehen, dürfte es allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis Microsoft diese veralteten Versionen ebenfalls von der Nutzung des Netzwerks ausschließt.
Weitere Alternativen sind derzeit kaum denkbar, abgesehen vom völligen Umstieg auf ein anderes Netzwerk. Derer gibt es zwar einige, doch darunter ist keines, welches in Sachen Verbreitung und Features an Skype herankommt und erst recht keines, das der allgemein vorherrschenden, mitunter verständlichen "Simplizitis" unter den Nutzern genügen würde.