Anmelde-Sounds gibt es für fast jeden Desktop, warum dann nicht auch für die Shell? Klingt einerseits nach Spielerei, kann aber andererseits auch hilfreich sein, wenn mir mal wieder die Sprachausgabe aussteigt, und ich eine Orientierungshilfe benötige, um schnell mal ein paar Kommandos zum Neustart der Dienste oder des ganzen Systems ins Terminal zu hacken. Eine einfache Möglichkeit, Sounds zu generieren, bietet das Tool SoX, welches in den Paketmanagern der meisten Linux-Distributionen verfügbar sein sollte. SoX ist ein sehr mächtiges Werkzeug zur Audiomanipulation und kann nicht nur bestehende Audiodaten bearbeiten, sondern hat selbst auch einen Tongenerator dabei. Ein Beispiel-Befehl zum Erzeugen einer einfachen Tonfolge könnte dann etwa so aussehen:
play -q -n synth sine F2 sine C3 remix - fade 0 4 .1 norm -4 bend 0.5,2477,2 fade 0 4.0 0.5
Dies erzeugt einen ansteigenden Sinus-Doppelton, der sich prima als Login-Sound eignet. Um diesen Ton jedes Mal abzuspielen, sobald man sich ins Terminal oder die Shell einloggt, genügt ein Eintrag in die Datei .bashrc des jeweiligen Benutzers. Hierbei kann der Befehl in einer eigenen Subshell ausgeführt werden, um eventuelle Ausgaben zu vermeiden:
echo '(play -q -n synth sine F2 sine C3 remix - fade 0 4 .1 norm -4 bend 0.5,2477,2 fade 0 4.0 0.5 &)' >> ~/.bashrc
Quelle: Climagic Obnoxious Shell Effects
Der Dienst SndUp erlaubt es, Audiodateien über ein sehr einfaches Web-Interface hochzuladen, um sie in sozialen Netzwerken oder überall dort zu verbreiten, wo das temporäre Hochladen von Audiodateien gar nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Neben dem Web-Interface sind jedoch auch Desktop-Anwendungen für die verschiedensten Betriebssysteme geplant. Schon jetzt bietet SndUp auch eine API an, um Dateien aus eigenen Desktop- oder Web-Anwendungen heraus hochzuladen.
Für Windows-Anwender hat der Sprachausgaben-basierte Twitter-Client The Qube eine direkte SndUp-Anbindung integriert, was neben dem Hochladen von Audiodateien auch das direkte Abspielen im Client erlaubt, ohne die Dateien vorher herunterladen zu müssen. Neben SndUp unterstützt die Abspielfunktion auch alle weiteren direkten Audiolinks, sofern die Tweets mit dem Hashtag #Audio versehen sind.
Für Freunde der Linux-Kommandozeile erschien kürzlich das in Bash geschriebene Script SndUp Linux, welches ohne jegliche Optionen einen simplen Dialog anbietet, um eine Datei zu SndUp hochzuladen. Alternativ kann einfach ein Dateipfad an das Script übergeben werden, was sich damit auch zur Einbindung in automatisierte Prozesse eignen dürfte. Nach dem Hochladen wird, ähnlich wie bei The Qube, der Link zur Audiodatei angezeigt und kann bequem weiterverarbeitet werden.
Natürlich kann SndUp kaum mit den großen Audiodiensten wie zum Beispiel Audioboo oder Soundcloud mithalten, die dem Nutzer jeden noch so kleinen Komfort beim Veröffentlichen bieten. Doch gerade für Situationen, in denen man nicht ein umfangreiches Formular ausfüllen oder etliche Knöpfe bedienen möchte, ist SndUp eine durchaus gelungene Alternative.