BatchEncoder: Ein mächtiges Windows-GUI für nahezu alle Audio-Encoder

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Standalone-Audio-Encoder und -Decoder werden, sofern sie nicht in Allround-Softwarelösungen als Programmbibliothek eingebunden sind, in der Regel als Kommandozeilen-Tool ausgeliefert. Dies erlaubt nicht nur eine einfache Portierung für die verschiedensten Betriebssysteme, auch ist die Syntax beim Aufruf des Kodierers auf allen Plattformen weitgehend gleich. Wer sich nicht mit den Parametern jedes einzelnen Codecs herumschlagen möchte, findet für die gängigen Desktops diverse Oberflächen, um diese Dateiverarbeitungsvorgänge zu vereinfachen. Ein übersichtliches und zugleich sehr mächtiges Windows-GUI für nahezu alle Kommandozeilen-Codecs ist BatchEncoder. Dabei werden nicht nur die gängigen Codecs wie MP3, AAC, OGG oder FLAC unterstützt, sondern auch viele eher exotischere Kodierer, darunter Monkey's Audio, Musepack, OptimFROG Lossless Audio, TTA und WavPack. Ein klassisches Encoding von Wave in komprimierte Formate oder Umwandeln aller Formate nach Wave wird dabei ebenso unterstützt wie das Transcoding zwischen verschiedenen verlustbehafteten und verlustfreien Audio-Codecs. Das Tool installiert die unterstützten Codecs jedoch nur dann, wenn sie auch tatsächlich benötigt werden, was die Größe der Grundinstallation sehr gering hält.

Kern des BatchEncoders ist ein umfangreicher Satz an XML-basierten Voreinstellungen und unter der Haube arbeitenden Powershell-Scripts, welche es Einsteigern sehr einfach machen das Tool zu verwenden. Die Voreinstellungen enthalten dabei nicht nur die eigentlichen Codec-Parameter, sondern auch die Download-Links für jeden Codec. Wird ein Konvertierungsvorgang zum ersten Mal gestartet, lädt ein Script im Hintergrund zunächst den Kodierer herunter, bevor dann die eigentliche Umwandlung stattfindet. Eine Formatumwandlung ist sehr einfach: Dateien oder Ordner im Edit-Menü hinzufügen, Format und Preset wählen, mit Klick auf "Convert" den Vorgang starten. Standardmäßig werden die fertigen Dateien im selben Verzeichnis wie die Quelldatei abgelegt, dies lässt sich jedoch unter "Output path" konfigurieren. Wem die in den Voreinstellungen angebotenen Parameter nicht reichen, kann sie im Options-Menü nicht nur bearbeiten, sondern auch neue Formate und Presets erstellen. Der Vielfalt sind keinerlei Grenzen gesetzt, sodass praktisch sämtliche Kommandozeilen-Parameter der jeweiligen Kodierer zur Verfügung stehen, und auch das Einbinden bisher unbekannter Kodierer möglich ist.

BatchEncoder basiert auf dem als eher veraltet zu betrachtenden GUI-Toolkit MFC und ist dank seiner nativen Windows-Oberfläche hervorragend auch mit Bildschirmlesern zu nutzen. An einer Implementierung der Oberfläche in wxWidgets wird derzeit gearbeitet. Quellcode, Downloads und ein Wiki sind auf der Projekt-Webseite bei GitHub abrufbar.

TeamTalk 5.3 bringt Facebook-Unterstützung

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Nach einem halben Jahr Entwicklungszeit seit der letzten Version wurden für die Client/Server-basierte Konferenz-Software TeamTalk die ersten Betas der Version 5.3 veröffentlicht. Neben aktualisierten Software-Bibliotheken unter der Haube ist die wichtigste Neuerung die Unterstützung von Facebook-Logins.

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RadioBOSS Cloud: DJSoft startet Testlauf seiner browserbasierten Radioautomation

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Kategorisiert in : Webdienste Schlüsselwörter : Audio, Icecast, Streaming, Webradio

Das Team von DJSoft.net hat vor wenigen Tagen die erste Alpha-Version von RadioBOSS Cloud, einen Web-basierten Abkömmling der bisher nur als Windows-Anwendung verfügbaren Radioautomationslösung freigegeben. Hierbei handelt es sich um eine Radioautomation auf SaaS-Basis (Software as a Service), welche komplett im Browser bedient werden kann, und auch einen gehosteten Icecast-Server beinhaltet. So lässt sich ein komplett durchrotiertes Radioprogramm gestalten, welches Musik und Voicetracks aus der Konserve ebenso beinhalten kann wie live moderierte Sendungen. Bereits jetzt macht der Dienst einen sehr guten Eindruck, auch wenn mit dem ein oder anderen Fehler noch gerechnet werden muss. Das Web-Interface wirkt aufgeräumt, lässt sich schnell bedienen und ist auch für blinde Anwender vollkommen problemlos nutzbar.

Damit stößt RadioBOSS Cloud in eine Lücke, die bisher noch recht rar mit erschwinglicher und vor allem brauchbarer Software bestückt ist. Zwar bieten die meisten Streaming-Dienstleister ihren Kunden als Zusatz einen Auto-DJ an, doch ist dieser häufig stark in den Funktionen eingeschränkt und bietet kaum Möglichkeiten, eine Sendungsrotation detailliert zu konfigurieren. Auch DJSoft.net bietet bereits einen solchen Stream-Hosting-Service auf Basis von Centova Cast an. Im Bereich selbstgehosteter Lösungen ist die Software-Auswahl ebenfalls recht überschaubar. Neben kostenpflichtiger Software steht mit AirTime und dessen Community-Abkömmling LibreTime eine sehr passable Open-Source-Lösung bereit, die jedoch so ihre Ecken und Kanten hat, wenn es um speziellere Anforderungen geht.

Wer die RadioBOSS-Cloud testen möchte, kann sich auf RadioBOSS.fm eines von drei verfügbaren Paketen bestellen. Der Umfang der Pakete unterscheidet sich dabei lediglich im verfügbaren Speicherplatz, die Streaming-Einstellungen (Format, Bitrate und Hörerslots) sind generell frei wählbar. Der erste Monat ist gratis, jeder weitere Monat kostet regulär zwischen 10 und 30 Dollar. Wer sich für den Testlauf anmeldet, bekommt jedoch einen Preisnachlass von 70%, und das auf Lebenszeit! Selbst das größte Paket mit 120 GB Medienspeicher kostet daher nur schlappe 9 Dollar, also etwa 8 Euro. Aber wie bereits erwähnt: Mit Fehlern muss gerechnet werden, da der Dienst noch Alpha-Status hat. Fehler-Berichte und Feature-Wünsche werden vom Entwicklerteam gern entgegengenommen - entweder per E-Mail oder im Supportforum. Die Chance ist groß, dass viele Vorschläge auch berücksichtigt werden.

Icecast: So funktionieren Alias-Weiterleitungen

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Noch immer verwenden viele Webradios den alten Shoutcast-1.x-Server, obwohl dieser seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr weiterentwickelt wird. Ein Grund hierfür könnte die teilweise vorhandene Inkompatibilität auf Hörerseite sein, bedient man sich alternativer Streaming-Plattformen. Vor allem das Verbreiten neuer Streaming-Links an sämtliche Portale dürfte eine nicht unerhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Bis alle Links aktualisiert sind, muss man zwischenzeitlich wohl mit einem Hörerschwund rechnen. Dank des quelloffenen Streaming-Servers Icecast gibt es aber Abhilfe.

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Radio-Automation LibreTime: Weiterentwicklungen aus der Sourcefabric-Nutzergemeinschaft

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Vor einigen Jahren berichtete ich über AirTime, eine Browser-basierte Automationslösung zur Verwaltung von Webradio-Stationen, welche ich seit geraumer Zeit auch für mein freies Radioprojekt einsetze. Leider stellte sich bald heraus, dass die von mir damals angesprochenen Probleme, wie etwa ein fehlender Auto-DJ, nicht in die frei verfügbare Edition integriert werden würden. Stattdessen blieben erweiterte Features der kostenpflichtigen Pro-Variante vorbehalten, welche jedoch nicht zur Installation auf eigenen Servern zur Verfügung steht, sondern durch einen von Sourcefabric verwalteten Cloud-Dienst vertrieben wird. In einem Statement aus dem letzten Sommer wurden hauptsächlich fehlende Ressourcen angegeben, die zum Aktualisieren der freien AirTime-Version nötig wären. Als Alternative wurde angeregt, dies entweder mit einer Kickstarter-Kampagne zu finanzieren, oder die bestehende Codebasis auf Github zu forken, um sie unter einem neuen Projekt und unter Regie der Community weiterzuentwickeln.

Letzteres geschah dann auch: Nachdem weitere Monate ohne Fortschritte ins Land gingen und nach einem offenen Brief an die Community fanden sich Entwickler, um schon bald erste Fortschritte unter dem Namen LibreTime zu präsentieren. Nicht nur implementierte man neue Funktionen wie etwa den bereits erwähnten Auto-DJ, sondern kümmerte sich auch um jede Menge kleinerer Fehler im Code. Und sollte sich Sourcefabric entschließen, die Entwicklung an AirTime wieder aufzunehmen, ist man seitens LibreTime gern zur Zusammenarbeit bereit.

Die ersten Alpha-Versionen sind bereits verfügbar, sollten wohl jedoch besser noch nicht in den Produktiveinsatz geschickt werden. Auch wenn ich den Fork selbst noch nicht getestet habe, mach der Entwicklungsstand schon jetzt einen vielversprechenden Eindruck.

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