Edcast Reborn wird eingestellt
Der Shoutcast- und Icecast-Client Edcast (vormals Oddcast) ist tot - abermals. Nachdem der ursprüngliche Entwickler die Weiterentwicklung und Verbreitung via Oddsock.org bereits vor Jahren aufgegeben und die Webseite geschlossen hatte, tauchte bald danach eine Version unter dem Namen "Edcast Reborn" auf, deren Entwickler sie später in "Riocast" umbenennen wollte. Neben Fehlerkorrekturen der Originalversion enthielt das wiedergeborene Edcast jedoch auch einige neue Funktionen, darunter eine ASIO-Version oder die Integration eines Limiters.
Wie inzwischen aber auf der Projektseite bei Google Code zu lesen ist, hat auch die Entwicklung von Edcast Reborn nun ein Ende. Grund hierfür ist die fehlende Zeit, so der Entwickler in einer Update-Nachricht. Allen Nutzern wird empfohlen, im Falle von Shoutcast-Streaming auf den originalen Shoutcast-Client auszuweichen, da dieser inzwischen auch Shoutcast 2 unterstützt. Dieser erfordert allerdings ein installiertes Winamp. Möchte man hingegen einen Standalone-Client nutzen, wird die Software Liquidsoap empfohlen. Hierbei handelt es sich um ein sehr umfangreiches Kommandozeilen-Tool, das auch das Streaming von Soundkartensignalen unterstützt. Liquidsoap erfordert allerdings eine nicht unerhebliche Einarbeitungszeit und vereinfachende Betriebssystem-GUIs gibt es bislang kaum. Die Anzahl weiterer freier Streaming-Clients, die mit Edcast mithalten können, ist bestenfalls überschaubar.
Im Gegensatz zum originalen Edcast-Client ist Edcast Reborn vorerst jedoch nicht völlig von der Bildfläche verschwunden. Die Downloads sind noch verfügbar, ebenso der Quellcode. Lediglich die ohnehin bereits seit 2 Jahren ruhende Entwicklung wurde nun auch offiziell eingestellt, sodass der Client nur noch solange funktioniert, bis es an den bestehenden Shoutcast- und Icecast-Protokollen zu gravierenden Änderungen kommt, sofern sich bis dahin niemand des freien Quellcodes angenommen hat. Die Downloads könnten jedoch in Kürze verschwinden, da Google bereits vor einiger Zeit die Einstellung von Downloads auf der Code-Plattform angekündigt hat.