NVDA-Bildschirmleser: Umstieg von Python 2 zu Python 3

Geschrieben von Steffen Schultz 1 Kommentar
Kategorisiert in : Software Schlüsselwörter : A11Y, NVDA, OpenSource, Python, Windows

Mit Version 2019.3 wechseln die Entwickler des freien und quelloffenen Windows-Bildschirmlesers NVDA die Version der zugrunde liegenden Programmiersprache Python. Der Sprung von Python 2 auf Python 3 ist dabei nicht nur ein interner Vorgang. Addon-Entwickler, aber auch Anwender sollten aktiv werden, damit beim Erscheinen der neuen Version alles wie gewohnt funktioniert.

Viele NVDA-Erweiterungen müssen aktualisiert werden

In einer umfangreichen Community-Ankündigung des NVDA-Projekts ist zu lesen, wie sich der Umstieg zu Python 3 auf Erweiterungen auswirken wird. Demnach gibt es Erweiterungen, die wegen Syntax-Fehlern nicht funktionieren, andere laufen nur noch eingeschränkt oder verursachen Probleme beim Arbeiten mit Text, wieder andere werden wegen Inkompatibilität gar nicht erst geladen. Erweiterungs-Entwickler sind also angehalten, ihren Code für Python 3 fit zu machen. Aber auch erfahrene Anwender können helfen, indem sie sich bei Problemen direkt mit einem der Entwickler in Verbindung setzen. Der aktuelle Kompatibilitätsstatus jeder Erweiterung sowie Kontaktdaten der Entwickler sind in der speziellen Community-Unterseite aufgeführt.

Python 2 wurde erstmals im Jahr 2000 freigegeben, und erfreute sich bei vielen Entwicklern großer Beliebtheit. Auch NVDA wurde bei seinem erstmaligen Erscheinen im Jahr 2006 noch in Python 2 programmiert. Von den Python-Entwicklern wurde eine Unterstützung bis Anfang 2020 versprochen, das Support-Lebensende ist also bald erreicht. Nicht nur deshalb wird der Umstieg auf Python 3 vollzogen.

Erste Testversionen sind verfügbar

Die Migration von Python2 auf Python 3 wurde im Januar 2019 von NVAccess begonnen, nachdem es früher bereits inoffizielle Versionen auf Basis von Python 3 gab. Der Umstieg bringt auch zahlreiche Änderungen mit sich, darunter ein komplett neu gestaltetes Sprachausgaben-Modul. Wer helfen möchte, die neue Version zu testen, und Erweiterungen auf ihre Kompatibilität hin abzuklopfen, kann sich einen Entwicklungs-Snapshot herunterladen. Versionen, die als Alpha gekennzeichnet sind, enthalten den aktuellsten Entwicklungsstand in Sachen Python 3. Es versteht sich dabei von selbst, dass diese Versionen noch viele Fehler enthalten, und daher nicht für den produktiven Einsatz verwendbar sind.

NVDA 2019.3 wird in der finalen Version vermutlich erst im letzten Quartal des Jahres erscheinen. Zuvor wird noch Version 2019.2 veröffentlicht, die weiterhin auf Python 2 basiert und aktuell in der dritten Beta-Version vorliegt. Neben vielen Fehlerkorrekturen bringt Version 2019.2 eine automatische Erkennung von Braillezeilen der Firma Freedom Scientific, Verbesserungen für die in Windows 10 enthaltene OneCore-Sprachausgabe sowie experimentelle Leistungssteigerungen für den Lesemodus. Mit einer Veröffentlichung dürfte noch im Sommer zu rechnen sein.

Über den Autor

Steffen Schultz, ein lichtloser Gelegenheitsblogger aus dem Norden Brandenburgs. Ich bin auf den Betriebssystemen Windows, Linux und Android unterwegs und berichte u. a. über meine Erfahrungen beim Nutzen von Anwendungen mit Zugangstechnologien für Blinde.

1 Kommentar

#1  - denny sagte :

es ist schade das NVDA 2019.3 nicht mehr mit der eloquentsprachausgabe funktionieren wird hatt doch diese stimme den Nvda für viele nutzbar gemacht für die die an diese stimme wie ich gewöhnt sind und dies seit 2010 wenn sich da nichts ändert könnten viele spänder abspringen

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